In den kalten Wintermonaten ist das Thema Heizkosten für viele Haushalte ein zentrales Anliegen. Wie viel kostet es uns, wenn wir unsere Wohnung oder unser Haus um ein Grad wärmer heizen? In diesem Artikel gehen wir auf dieses Thema ein und bieten Ihnen praktische Tipps zum Energiesparen beim Heizen.
Die Kosten eines zusätzlichen Grads
Die Kosten für das Heizen eines zusätzlichen Grads können je nach der Größe des Hauses oder der Wohnung und der Außentemperatur variieren. Jedoch gibt es eine allgemeine Regel, die besagt, dass jeder zusätzliche Grad Raumtemperatur etwa sechs Prozent der Heizkosten ausmacht. Das bedeutet, dass eine Veränderung von vier Grad – beispielsweise von 20 auf 24 Grad – zu einer Ersparnis von etwa einem Viertel der Heizkosten führen könnte.
Während die exakten Einsparungen von vielen Faktoren abhängen, einschließlich des individuellen Heizverhaltens und der Energieeffizienz des Hauses, kann dies im Laufe eines Jahres zu erheblichen Ersparnissen führen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine zu niedrige Raumtemperatur auch zu Unbehagen und gesundheitlichen Problemen führen kann, insbesondere bei älteren Menschen und Kindern.
Die Heizung richtig einstellen
Ein häufiger Fehler beim Heizen ist, die Heizung den ganzen Tag über voll aufzudrehen. Während es verlockend sein kann, in ein warmes Haus zurückzukehren, kann dies zu einem unnötigen Energieverbrauch führen.
Es wird empfohlen, die Heizung tagsüber auf einer niedrigeren Einstellung zu lassen, wenn niemand zu Hause ist. Dies kann die Raumtemperatur auf einem angenehmeren Niveau halten und verhindert, dass die Heizung zu viel Energie verbraucht, wenn sie später wieder hochgefahren wird.
Ein digitaler Thermostat kann hierbei eine große Hilfe sein. Mit diesem Gerät können Sie die Heizung so programmieren, dass sie zu bestimmten Zeiten des Tages hoch- und runterfährt. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Zuhause warm ist, wenn Sie nach Hause kommen, ohne unnötig Energie zu verbrauchen.
Richtiges Lüften beim Heizen
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Heizen ist das richtige Lüften. Durch richtiges Lüften können Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause regulieren und Schimmelbildung verhindern.
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass ein gleichmäßiges Lüften beim Heizen optimal ist. Tatsächlich ist es jedoch besser, stoßzulüften. Dabei sollten Sie die Fenster vollständig öffnen und wenn möglich für einen Durchzug sorgen. Dies ermöglicht einen vollständigen Luftaustausch im Raum innerhalb weniger Minuten.
Dabei sollten Sie beachten, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte. Daher empfehlen Experten, mindestens dreimal täglich zu stoßlüften.
Richtiges Heizen gegen Schimmel
Ein weiteres Problem, das durch falsches Heizen entstehen kann, ist Schimmelbildung. Die Luftfeuchtigkeit im Raum sollte zwischen 40% und 70% liegen. Wenn die Luftfeuchtigkeit unter 40% liegt, kann dies die Schleimhäute reizen, und wenn sie über 70% liegt, kann dies schnell zu Schimmelbildung führen.
Um Schimmelbildung vorzubeugen, sollte die Raumtemperatur in Räumen, in denen Sie sich häufig aufhalten, nicht weniger als 18 Grad betragen. In weniger genutzten Räumen kann die Temperatur auf 16 oder 17 Grad gesenkt werden.

Heizen mit Raumthermostat: Thermo-Hygrometer
Ein Thermo-Hygrometer ist ein Gerät, das sowohl die Raumtemperatur als auch die Luftfeuchtigkeit misst. Anhand dieser Daten können Sie leicht erkennen, wann das nächste Stoßlüften erforderlich ist.
Diese kleinen Geräte sind in verschiedenen Preisklassen erhältlich. Einige Modelle verfügen sogar über eine Alarmfunktion, die Sie darauf hinweist, wenn der Zeitpunkt zum Lüften gekommen ist.
Richtig heizen mit einer Thermobildkamera
Eine Thermobildkamera kann Ihnen dabei helfen, Bereiche in Ihrem Zuhause zu identifizieren, an denen Wärme entweicht. Diese Informationen können Ihnen dabei helfen, Ihre Heizgewohnheiten anzupassen und potenzielle Problemzonen zu identifizieren.

Energie sparen beim Heizen
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Energie beim Heizen zu sparen:
- Installieren Sie Dämmplatten hinter den Heizkörpern, um die Wärmeabgabe zu verbessern.
- Stellen Sie sicher, dass die Nachtabsenkung Ihrer Heizungsanlage aktiviert ist.
- Entlüften Sie Ihre Heizkörper regelmäßig, um ihre Effizienz zu maximieren.
- Wenn Sie ungedämmte Heizungsrohre haben, sollten Sie diese unbedingt dämmen.
Mit diesen Tipps können Sie Ihre Heizkosten senken und gleichzeitig dazu beitragen, die Umwelt zu schützen.
Fazit
Das richtige Heizen kann einen erheblichen Einfluss auf Ihre Energiekosten haben. Indem Sie Ihre Heizgewohnheiten überdenken und anpassen, können Sie Energie sparen und gleichzeitig dazu beitragen, die Umwelt zu schützen. Denken Sie daran, dass jede kleine Änderung zählt und dass sogar ein Grad weniger beim Heizen zu erheblichen Einsparungen führen kann.